Hub Südostasien: Challenge 2
Erhaltung multifunktionaler Landschaften in Laos durch die konkrete Umsetzung des mehrfachen Nutzens für Natur und Mensch
Vor allem wegen des unwegsamen Geländes, seiner geringen Bevölkerungsdichte und seiner früheren politischen und wirtschaftlichen Isolation verfügt Laos heute noch immer über viele sogenannte multifunktionale Landschaften. Diese Landschaften bestehen aus kleinbäuerlicher Landwirtschaft, unberührten Primär-, Sekundär- und Flusswäldern sowie aquatischen Lebensräumen. Sie weisen eine grosse Bio- und Agrobiodiversität auf und bieten sowohl den lokalen als auch externen Akteuren zahlreiche und vielfältige Vorteile. Diese Gebiete stellen, zusätzlich zu den formell geschützten Gebieten in Laos, auch eine wichtige ökologische Infrastruktur dar. In den letzten 15 Jahren basierte die wirtschaftliche Entwicklungsplanung in Laos auf dem Grundsatz «Land in Kapital verwandeln». Dies beeinflusst die nationale Politik und führt zu einer Homogenisierung der Landschaft, in der grossflächige kommerzielle Plantagen immer stärker dominieren. Die Folge sind Biodiversitätsverlust und die Verarmung des multifunktionalen Landschaftsnutzens, was wiederum die lokalen naturbasierten Lebensgrundlagen und die lokale Widerstandsfähigkeit negativ beeinflusst. Darüber hinaus beeinträchtigt diese Entwicklung auch die Verfügbarkeit von Ökosystemdienstleistungen, einschliesslich Wasserreinigung, Katastrophenvorsorge, Anpassung an den Klimawandel oder Bereitstellung von nährstoffreicher Ernährung. Dies nicht nur lokal, sondern auch für externe Akteure.
Unser Ziel
Erhaltung vielfältiger und multifunktionaler Landschaften, um den gemeinsamen Nutzen für Natur und Mensch zu maximieren und die Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel und den Biodiversitätsverlust zu sichern.
Co-Design von Lösungen und Stewardship
Wegen der Reisebeschränkungen und weil der Hub in Laos noch im Aufbau war, lag der Schwerpunkt darauf, wissenschaftlich zu untermauern, dass die Erhaltung multifunktionaler Landschaften wertvoll ist. Sie sichert einen gemeinsamen Nutzen und Austausch zwischen Landwirtschaft und wirtschaftlicher Entwicklung und sie ist wichtig für die biologische Vielfalt, für den Klimaschutz und für die Sicherung der Lebensgrundlage. Ein konkretes Projekt ist bereits angelaufen: Das gesammelte Wissen ist ein essenzielles Element für den bevorstehenden Co-Design- und Visionsprozess, mit dem weitere Projekte identifiziert und lanciert werden sollen.
Laufende Projekte
Wertschöpfungsketten, die Agrobiodiversität belohnen
Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung und Erprobung innovativer Ansätze für den Aufbau inklusiver und nachhaltiger Wertschöpfungsketten für Nichtholz-Waldprodukte (NTFP) gemeinsam mit lokalen, regionalen und internationalen Partnern. Das Projekt ist ein möglicher Weg, um multifunktionale Landschaften in Laos zu erhalten, indem vielfältige Vorteile für die Natur und die Menschen geschaffen werden. In Zusammenarbeit mit der lokalen «Pha Khao Lao» Initiative und dem CDE wurden 2021 eine erste Reihe von vielversprechenden Agrobiodiversitätsprodukten identifiziert und die entsprechenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zusammengetragen. Zudem wurde ein Prozess zur Entwicklung von Partnerschaften mit privatwirtschaftlichen Akteuren (z. B. im Lebensmittelsektor) eingeleitet, um Wertschöpfungsketten zu schaffen, die einen gemeinsamen Nutzen für die Natur und die lokale Bevölkerung bieten können.