Unser «Warum» und «Wie»
Ansatz
Die regionalen Hubs sind das Experimentierfeld für lokale Lösungen in einem globalen Kontext. Mit zukunftsorientiertem Wissen und breitem Engagement entwickeln und testen die Wyss Academy und verschiedene Stakeholder gemeinsam Wege hin zu innovativem, systemischem Wandel.
Unsere Mission: Wir entwickeln und fördern Lösungen, um die Beziehung zwischen Mensch und Natur zu transformieren. Mit der Kraft des Wissens und kreativem Dialog befähigen wir Akteure, die den Wandel mittragen.
Wir brauchen einen neuen Ansatz
Unser Planet steht vor existenziellen Herausforderungen wie Klimawandel, Verlust der Biodiversität, Armut und Ungleichheit. In einer zunehmend hypervernetzten Welt können diese Herausforderungen nicht als separate Ziele angegangen werden. Heute wissen wir, dass in der Realität diese Bereiche sehr eng miteinander verbunden sind und mehrere Ursachen haben können. Ausserdem kann eine Lösung für die einen zum Problem für die anderen werden. Oder anders gesagt: Es gibt keine Patentrezepte. Überraschungen und unbeabsichtigte Nebeneffekte wird es immer geben – im Englischen nennt man das «wicked problems» (vertrackte Probleme).
Wir brauchen einen neuen Ansatz. Einen Ansatz, der die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Natur und Mensch berücksichtigt und somit anerkennt, dass diese Probleme innerhalb von Systemen auftreten – z. B. Systeme der Ernährung, der Wirtschaft, der Energie oder der Urbanisierung. Es reicht nicht, einfach nur mehr und mehr Wissen zu produzieren oder strikte Pläne aufzustellen.
Vor diesem Hintergrund verfolgt die Wyss Academy for Nature einen neuartigen Ansatz, um die wachsende Kluft zwischen dem Verstehen der Probleme und konkretem Handeln zu überwinden. In ihren vier regionalen Stewardship-Hubs bietet sie einzigartige Reallabors – sogenannte Solutionscapes – an, in denen Forscher:innen und andere Wissensträger:innen mit verschiedenen Stakeholdern zusammenarbeiten. Gemeinsam entwerfen, testen und skalieren sie hier Lösungen, die einen systemischen Wandel ermöglichen.
Solutionscapes: Von der gemeinsamen Vision zu innovativen Wegen
In jedem unserer vier regionalen Stewardship-Hubs haben wir bis zu drei konkrete Herausforderungen identifiziert, die angegangen werden müssen, um eine gerechte Beziehung zwischen Mensch und Natur zu schaffen. Jede Herausforderung dient uns als Kompass für unsere Interventionen und hilft uns beim Aufbau einer Koalition für den Wandel.
Engagement
Der Co-Design-Prozess bezieht alle relevanten Stakeholder ein – von der Wissenschaft und der Regierung bis hin zu Unternehmen und lokalen Betroffenen. Besonderes Augenmerk wird auf den Einbezug von Akteuren verschiedener Herkunft und sozialen Schichten gelegt. So ist gewährleistet, dass auch Gruppen, Interessen und Themen, die sonst kaum Aufmerksamkeit erhalten, gehört und in die Debatten einbezogen werden. Die Erkenntnisse werden mit Partnern auf nationaler und globaler Ebene geteilt.
Wissen
Um eine gemeinsame Vision für die Zukunft zu formulieren, ist es wichtig, ein gemeinsames Verständnis des sozioökologischen Systems, seiner Dynamik und seiner wünschenswerten Entwicklung zu definieren. Dieses gemeinsame Verständnis gründet auf wissenschaftlichem sowie lokalem und indigenem Wissen.
Inkubatoren
Auf der Grundlage dieser Vision sowie mittels Rückwärtsplanung auf die heute erforderlichen Veränderungen werden verschiedene Experimente - sogenannte Inkubatorprojekte - entwickelt und in unseren Solutionscapes getestet. Projekte können wirtschaftliche, technische, soziale oder politikbezogene Innovationen umfassen. Unser Verständnis von Innovation ist jedoch nicht auf einzelne Projekte beschränkt, sondern ergibt sich auch aus deren systemischen Wechselwirkungen: Durch die Überwindung von Zielkonflikten und die Maximierung von Synergien zwischen den Projekten wollen wir das System in Richtung der gemeinsamen Vision in Bewegung setzen.
Vorwärtsscheitern: Ständiges Lernen und Anpassen
In einer Welt hochkomplexer Probleme («wicked problems») lässt sich Wandel nur steuern, wenn wir aus Misserfolgen und Unerwartetem lernen und wenn wir unser Verständnis für und unsere Suche nach Innovationen ständig verbessern und anpassen. Derzeit wird ein System zur Fortschrittsmessung, zur Evaluation und zum Lernen entwickelt, das es uns ermöglichen wird, unsere Fortschritte und unseren Impakt zu messen.
Wir ermöglichen eine gemeinsame Vision und eine Koalition für den Wandel.